Zu einer Zeit, da Freiberg ein “zweytes Berggeschrei” erlebte, eine Stimmung des geistigen Aufbruchs das Land erfasste, ließ es sich das Bürgertum nicht nehmen, die Initiative seines Bürgermeisters Ulrich Rülein von Calw aufzugreifen und eine eigene Schule zu gründen. 1515 aus humanistischem Geist entstanden, zählt die Freiberger Schule neben der Kreuzschule Dresden, der Thomasschule Leipzig und der Ratsschule Zwickau zu den ältesten und bedeutendsten Bildungseinrichtungen Sachsens. Auf Anregen des Domkantors Freiberg Albrecht Koch wurde jetzt geistliche Musik aus der Freiberger Lateinschulbibliothek auf einem Freiberger Instrumentarium der Entstehungszeit veröffentlicht und bringt eine bisher nahezu unbekannte und vergessene Klangwelt zu Gehör.
Der Komponist und Dresdner Hofkapellmeister Heinrich Schütz (1585–1672) galt schon seinen Zeitgenossen als »parens nostrae musicae modernae«, als »Vater unserer (d. h. der deutschen) modernen Musik«. Seine Jugend und seine beiden letzten Lebensjahrzehnte verbrachte er in Weißenfels an der Saale. Sein dortiger Altersruhesitz ist das einzige im Original erhaltene Wohnhaus des berühmten Komponisten.
2013 erschien mit Portus Felicitatis, die zweite CD des Ensembles ,LA GIOIA ARMONICA' beim Label RAMÉE und in Zusammenarbeit mit Radio Bremen. Sie bringt Motetten und Arien für das Pantaleon von einem der erfolgreichsten Komponisten für Kirche und Theater am Wiener Hof um 1750.
Jeder hat von Johann Sebastian Bachs Wohltemperiertem Klavier gehört – aber über seine Reise nach Fis-Dur weiß kaum jemand etwas. »Bachs Leben besteht für uns vor allem aus biographischen Lücken. Man weiß einiges, aber man weiß vieles nicht. Diese Lücken sind die Chance für den Romancier. Die Fakten waren meine Fessel, aber sie waren auch meine Inspirationsquelle. Frei im Sinne von willkürlich erfunden habe ich nichts.« Jens Johler
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